Cloudspeicher-Dienste sind freie oder bezahlpflichtige Datenablageorte im Internet. Einmal abgelegte Daten lassen sich unabhängig vom Endgerät und Betriebssystem über den eigenen Account erreichen. Die Frage der Sicherheit der gespeicherten Daten vor unerwünschtem Fremdzugriff sollte allerdings gegen die Effizienz der Dienste abgewogen werden. In Kombination mit in der Cloud verfügbaren Anwendungen (z. B. Office-Paketen) können Cloudspeicher-Dienste neben der reinen Speicherfunktion auch als webbasierte und kollaborative Softwarelösung zur Textbearbeitung, Tabellenkalkulation oder Präsentation dienen.
Nextcloud ist eine Open Source Cloud-Anwendung, die self-hosting unterstützt. In Kombination mit webbasierten Office Lösungen wie Collabora (in Kombination mit Nextcloud auch: Collabora Online genannt) entsteht eine selbst gehostete Lösung zum Speichern, Teilen und Zusammenarbeiten in der Cloud, die auch das Potenzial für Anbindungen an andere Systeme, beispielsweise an ein Lernraummanagementsystem, aber auch an Outlook oder Sharepoint, bietet.
Die Nutzung von Nextcloud und Collabora setzt voraus, dass eine Instanz (Installation auf einem Server) an der jeweiligen Institution vorhanden ist oder Zugang zu einer Instanz gewährt wird. Auch andere Dateien wie Bilder, Videodateien oder auch pdfs können in der Nextcloud geteilt werden, wobei mit Hilfe eines differenzierten Rollensystem bestimmts werden kann, wer wie lange Zugriff auf die Dateien erhält und ggf. Bearbeitungsrechte erhält.
Nextcloud und Collabora eignet sich für Lehren und Lernen immer dann, wenn Dokumente gemeinsam eingesehen oder bearbeitet werden sollen. Das Teilen von Dokumenten erfolgt via Link, dann kann auch entschieden werden, ob die Dokumente von anderen nur eingesehen werden oder auch editiert werden können. Durch das self-hosting ist eine datenschutzkonforme Nutzung von Nextcloud und Collabora möglich.
Mehr Infos zu Nextcloud als self-hosting-Lösung gibt es bei nextcloud.com/install, zur Produktpallette von nextcloud auf nextcloud.com/collaboraonline.
OnlyOffice ist ein Open-Source-Office-Paket, welches, in Verbindung mit Server-/Cloud-Anbindung und einer Authentifizierung beispielsweise über Moodle kollaboratives Arbeiten unterstützt. Dadurch ist eine datenschutzkonforme Nutzung möglich.
Drei OnlyOffice-Online-Editoren ermöglichen das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten, Tabellen oder Präsentationen.
OnlyOffice mit Cloud-Anbindung und Moodle-Schnittstelle eignet sich u. a. für Lehrszenarien, bei denen kollaborativ gearbeitet wird, aber auch für die gemeinsame Arbeit an Projekte und Forschungsunternehmen.
CryptPad ist eine Cloud, die unterschiedliche kollaborative Cloud-Anwendungen anbietet: Rich Text (eine Art Word), Code, Präsentation, Tabelle, Umfrage, Kanban, Whiteboard und das CryptDrive. Die Nutzung ist anonym, als registrierter Nutzuer oder - bezahlpflichtig - als Premium-Nutzer möglich. Datenschutz wird nach Angaben des Betreibers sehr ernst genommen. Die Software ist OpenSource, Self-Hosting ist möglich.
CryptPad bietet, je nach Nutzerstatus, zahlreiche Funktionen an wie das gemeinsame Bearbeiten per Link-Sharing, das Importieren und Exportieren von Inhalten, einen integrierten Chat oder das Hochladen und Teilen von Dateien.
CryptPad eignet sich, je nach Nutzerstatus, für das Zusammenarbeiten an Dokumenten aller Art. Auch kurzfristige gemeinsame Brainstormings sind gut möglich, bei anonymen Nutzern werden lediglich die Browserdaten und die IP-Adresse übertragen, die Dokumente werden nach drei Monaten ohne Aktivität gelöscht.
Mehr Infos zu gibt es bei CryptPad, hier kann auch direkt losgelegt werden. Ein Screencast-Tutorial zu CryptPad von Nele Hirsch erklärt die ersten Schritte mit Richt Text.
Google Drive ist ein Cloudspeicher-Dienst, auf dem Dateien gespeichert, verlinkt und nach eigenen Vorgaben geteilt werden können. In Kombination mit den Google-eigenen Softwarelösungen wie Google Docs, Google Tabellen, Google Präsentationen oder Google Formulare können auch Texte, Tabellen, Präsentationen und Formulare erstellt und bearbeitet werden.
Die jeweiligen Softwarelösungen ähneln vom Look & Feel und den Funktionen her stark der Microsoft Office Produktlinie, auch eine Kompatibilität mit diesen Produkten ist gegeben. Ein Google Account ist zur Nutzung des Speichers und der Anwendungen nötig, über einen offenen Share-Link können einmal erstellte Dateien und Dokumente auch von Personen ohne Account eingesehen und bearbeitet werden.
Google Drive eignet sich für Lehren und Lernen immer dann, wenn Daten wie etwa Texte gemeinsam eingesehen oder bearbeitet werden sollen, über unterschiedliche Endgeräte von überall erreichbar sein sollen, für die Zusammenarbeit in Echtzeit ein Chat eingesetzt werden soll, unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer durch die Festlegung von verschiedenen Farben erkennbar sein sollen, eine Änderungshistorie von Interesse ist und die erstellten Dokumente verschlagwortet, archiviert, präsentiert, exportiert oder in Ordnern organisiert werden sollen. Allerdings sollten datenschutzrechtliche Aspekte bei der Nutzung von Google bedacht werden. Eine Nutzung von Google Drive für Studienzwecke ist derzeit nicht zu empfehlen.
Bei Google Drive können Sie sich registrieren oder anmelden. Bei der Nutzung des Browsers Chrome sind die Google Apps wie Google Drive direkt auf der Oberfläche der Suchmaske erreichbar, Chrome und Google Drive greifen auf denselben Google-Account zu.
MS One Drive ist ein Cloud-Speicherdienst von Microsoft. SharePoint ist eine kollaborative Online-Office-Lösung von Microsoft, MS Teams begünstigt das kollaborative Arbeiten u.a. durch eine Webkonferenzlösung. Diese Dienste sind im kostenpflichtigen Office 365 vereint, womit Microsoft eine cloudbasierte Softwarelösung zur Erstellung und Bearbeitung von Texten, Tabellen, Präsentationen und Notizen zur Verfügung stellt.
Die Dienste lassen sich auch einzeln nutzen. So kann Sharepoint beispielsweise als Intranet genutzt werden. Das Intranet und eingebundene Wiki der Technischen Hochschule Lübeck basiert auf Sharepoint.
Microsoft 365 kann genutzt werden, um Daten Endgeräte-unabhängig zu speichern und gemeinsam an Texten, Tabellen und Präsentationen zu arbeiten. Aufgrund des Preismodells macht die Verwendung von Microsoft 365 in Bildungseinrichtungen jedoch nur Sinn, wenn entsprechende Lizenzen erworben wurden. Auch müssen auch hier datenschutzrechtliche Aspekte bei der Nutzung bedacht werden.
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Infos zum Lizenzmodell gibt es bei OneDrive. Für eine kostenlose Basis-Speicherlösung können Sie sich dort ebenfalls registrieren.
Mit cloud.th-luebeck.de verfügt die THL über einen eigenen Nextcloud-basierten Cloud-Dienst mit einer kollaborativen Office-Lösung.
Erstellt von:
Zentrum Digitale Lehre
http://th-luebeck.de/zdl