Dass die zunehmend niederschwellige Verfügbarkeit generativer KI-Systeme einen enormen Einfluss auf etliche Berufsfelder hat, ist vermutlich unbestritten. Daraus folgt die Notwendigkeit der Hochschulen und anderen Ausbildungsstätten, ihre Curricula anzupassen und um KI-spezifische Kompetenzen zu erweitern. Bei diesen KI-spezifischen Kompetenzen geht es sowohl um fachspezifische Kompetenzen als auch um Metakomptenzen.
Bezugnehmend auf Metakompetenzen argumentieren Lambrecht et al. (Lambrecht 2025) in einem Beitrag mit dem Titel "KI meets Lehre – Die Notwendigkeit der curricularen Verankerung von KI-Kompetenzen", dass die curriculare Verankerung von KI-Kompetenzen für Hochschulen bisher noch gering ausgeprägt sei. Das stünde in einem gewissen Widerspruch zum Nutzungsverhalten von KI-Tools. Laut der Ergebnisse einer, allerdings recht klein angelegten Umfrage (n=108) aus dem Frühjahr 2024 an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, nutzen Studierende generative KI-Tools bereits aktiv im Studium, jedoch häufig ohne kritische Reflexion oder fundierte methodische Kenntnisse (Lambrecht 2025, S. 15–17). Damit Studierende nicht nur Inhalte generieren, sondern auch Ergebnisse hinterfragen und reflektieren können, müssten entsprechende Kompetenzen systematisch vermittelt werden, so die Argumentation (Lambrecht 2025, S. 16).Dabei gehe es nicht nur um technisches Wissen, sondern um die Entwicklung von Metakompetenzen: Studierende sollen lernen, KI kreativ, verantwortungsbewusst und selbstgesteuert einzusetzen (Lambrecht 2025, S. 33). Damit wird die curriculare Verankerung von KI-Kompetenzen zu einem wesentlichen Bestandteil moderner Hochschullehre und zu einem Schlüssel für die Vorbereitung auf die digitale Transformation.
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Zentrum Digitale Lehre
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