9 KI in der Lehre

Definition

Generative KI bezeichnet KI-Systeme, die durch das Erkennen statistischer Muster in großen Datenmengen neue Inhalte erzeugen können – etwa Texte, Bilder, Code oder Musik. Sie basiert auf maschinellen Lernverfahren, insbesondere neuronalen Netzen, und imitiert dabei in Teilen menschliche Sprach- oder Kreativprozesse, ohne sie explizit zu verstehen.

Mit der Vorstellung von Chat GPT durch das Unternehmen OpenAI im November 2022 wurden generative KI-Systeme plötzlich einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Es kamen in der Folge zunehmend mehr KI-Tools auf den Markt, die Zugänglichkeit wurde vereinfacht, die Anwendungszwecke vervielfachten sich. Ungeahnte Potentiale des Einsatzes von generativer KI eröffneten sich in der Folge. Gleichzeitig wurde die Diskussion über mögliche Risiken und schwer absehbare Folgen angestoßen. Für die Hochschulen genauso wie für andere Bildungseinrichtungen und Ausbildungsstätten stellten sich neue Herausforderungen. Aufgeworfen werden Fragen aus ganz verschiedenen Bereichen:

  • Wie gestaltet die Hochschule die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI?
  • Inwiefern muss der Zugang von KI-Systemen im Rahmen von Prüfungen reglementiert werden und inwiefern müssen Prüfungen insgesamt anders gestaltet werden?
  • Inwiefern müssen Curricula überarbeitet werden, weil Berufsbilder sich verändern und neue KI-spezifische Kompetenzen erwartet werden?
  • Welche KI-gestützten Hilfsmittel können Lehrende nutzen, um Lehrveranstaltungen vorzubereiten oder bestimmte zeitaufwändige Tätigkeiten wie Testerstellung oder Korrekturen zu automatisieren?
  • Wie müssen Studierende und Lehrende begleitet werden, um KI-Tools sinnvoll und kritisch einsetzen zu können (KI-Kompetenzen)?
  • Welche technische Infrastruktur muss eine Hochschule bereitstellen, damit KI-Tools rechtssicher und datenschutzkonform genutzt werden können?

Im Folgenden werden diese Fragen abschnittsweise thematisiert.